Viele glauben Romanschreiben und Marketing hätten nicht viel miteinander zu tun. Ein Irrtum. Was du vom Romanschreiben über Storytelling und Marketing lernen kannst, erfährst du hier.
Schreibe ich einen Roman, baue ich keine Story oder entwerfe, z.B. mit Hilfe der Heldenreise, einen Plot. Das kommt erst viel später und zwar aus einem einfachen Grund: weil ich die Story nicht erzählen kann, sofern mir andere Dinge noch nicht klar sind.
Deswegen beginne Ich meine Arbeit am Roman ganz woanders. Ich fange mit den Figuren an. Die Handlung der Geschichte folgt ihnen, nicht andersherum. Der Plot ist eine Funktion der Figur. Bevor ich ihn schreiben kann, muss ich Klarheit haben:
- Wer sind meine Figuren?
- Wie ticken die?
- Was tun sie?
Und (aus den beiden vorgenannten Fragen quasi abgeleitet): Wie machen sie das? Wie prägt ihr Charakter die Art, wie sie an Dinge herangehen? Sind sie draufgängerisch? Grüblerisch? Emotional? Kühl kalkulierend?
Aber noch wichtiger sind zwei andere Fragen. Ohne sie beantworten zu können, muss ich mit dem Roman und seiner Geschichte nicht beginnen. Die Fragen lauten:
- Was will die Figur?
- Und noch entscheidender:
Warum will sie das?
Solange ich die Motivation meiner Figuren nicht verstehe, verstehe ich ihr Handeln nicht und so lange wäre es hoffnungslos, mit dem Plot oder gar dem Schreiben zu beginnen. Das ist der direkte Weg in die Hölle voller Selbstzweifel, Plotkrisen und Schreibblockaden.
Daran ändert auch nichts, dass manche Autoren erst im Lauf des Schreibens herausfinden, wie ihre Figuren ticken. Denn bevor sie das nicht wissen, können sie ihren Roman nicht vollenden. Mit der Story kann ich erst hinaustreten, wenn ich verstehe, warum meine Figuren handeln.
Wenn du in Kommunikation und Marketing unterwegs bist, hast du in meiner Herangehensweise an Figuren und Story vielleicht ein Modell erkannt, dass du aus deinem Bereich kennst:
Simon Sineks Golden Circle mit den drei berühmten Fragen an ein Unternehmen:
- Was macht das Unternehmen?
- Wie macht es das?
- Warum macht es das?
Wie beim Roman läuft es auch im Marketing und bei der Unternehmenskommunikation: Bevor die Motivation, das Warum nicht klar ist, müssen wir über Storys, Storytelling oder gar Heldenreisen nicht sprechen. Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Story weder zum Unternehmen, noch zum Produkt oder zur Zielgruppe passt.
Noch etwas: Dieses Warum muss klar und einfach formuliert sein. Keine umfangreichen Wunschlisten, keine ausufernden Gedanken oder Worthülsen.
Geld ist dabei keine überzeugende Motivation. Auch das kannst du von Menschen lernen, die Romane schreiben. Die wenigsten machen das fürs Geld. Es geht um mehr – und dieses Mehr kaufen deine Kunden. Sie kaufen, wie es Sinek formuliert, dein Warum.
Möchtest du mehr über den Zusammenhang zwischen deiner Motivation und deiner Story wissen?
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