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Wie du Berichte vermeidest und Geschichten erzählst

Wer eine Geschichte erzählen will, schreibt allzuoft nur einen Bericht. Manchen gelingt das gut, Bertolt Brecht oder Franz Kafka etwa. Aber allzu oft ahnen Lesende schon im ersten Satz eines Social Media Beitrags, dass sie keine Geschichte erwartet. Ein paar Tipps, die helfen.

Ein Beispiel:

„Als ich eines Morgens mein Badezimmer betrat, entdeckte ich eine Spinne“, ist der Anfang eines Berichts.

„Genüßlich rieb sie sich die haarigen Vorderbeine, als ich im Halbschlaf mein Badezimmer betrat: die größte Spinne, die ich jemals gesehen hatte“, ist der Anfang einer Geschichte.

Erkennst du die Unterschiede?

Der erste Text beschreibt ein Ereignis. Der zweite Text beginnt mit einem Bild, das obendrein bei dem ein oder der anderen unangenehme Assoziationen weckt – und eine dunkle Vorahnung heraufbeschwört.

Umso mehr, weil das Bild unvollständig bleibt. Unser Gehirn fühlt sich regelrecht genötigt, es zu ergänzen. Bis zur Auflösung, dass die Lesenden tatsächlich eine Spinne erwartet, vergehen noch ein paar Worte. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt des Storytelling: diese kleinen Mikro-Spannungsbögen treiben eine Geschichte ebenso voran wie der große Erzählbogen.

„Show don’t tell“, heißt es oft. Aber zeigen allein genügt nicht. Du musst dein Publikum hineinziehen in die Geschichte.

Bilder, Assoziationen und Spannungsbögen sind wesentliche Elemente einer packenden Story. Überprüfe also, ob deine Story sie bietet! Beginnst du mit einem starken Bild, dass vielleicht sogar Assoziationen weckt? Schaffst du eine Situation, die eine Spannung erzeugt? Baust du deine Sätze so auf, dass immer neue kleine Erzählbögen entstehen? Dann wird deine Story ihr Publikum packen!

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